Verhaltenstherapie

Die Verhaltenstherapie basiert auf der empirischen Psychologie, vor allem der Lerntheorie, und ist aktuell das bestuntersuchteste Therapieverfahren mit hohen therapeutischen Effekten. In verhältnismäßig kurzer Zeit lassen sich dadurch langfristige Verbesserungen erzielen. Die Verhaltenstherapie verfügt über ein breites Spektrum an therapeutischen Techniken. Neben der Veränderung des Verhaltens, spielen Kognitionen (Gedanken, Bilder, Annahmen) eine zentrale Rolle. Ein neuerer wesentlicher Bestandteil ist Bearbeitung von Gefühlen vor dem Hintergrund der persönlichen Lern- und Lebensgeschichte. Außerdem werden Ihre persönlichen Stärken und Ressourcen herausgearbeitet und Sie erhalten praktische Übungsaufgaben, damit Sie die Erfahrungen aus der Therapie in Ihren Alltag übertragen können. Die Verhaltenstherapie ist ein von den Krankenkassen anerkanntes Therapieverfahren. Vom wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie nach §11 PsychThG (WBP) wurde die Wirksamkeit von Verhaltenstherapie für folgende 10 Anwendungsbereiche festgestellt:

  1. Affektive Störungen (z.B. Depressionen, bipolare Störungen)
  2. Angststörungen (z.B. Panikattacken, Phobien, soziale Ängste)
  3. Belastungsstörungen (z.B. Traumafolgestörungen, Posttraumatische Belastungsstörung)
  4. Dissoziative, Konversions- und somatoforme Störungen (z.B. dissoziative Krampfanfälle oder Bewegungsstörungen, chronische Schmerzen)

  5. Essstörungen (z.B. Magersucht, Anorexie, Bulimie)

  6. Andere Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen (z.B. Schlafstörungen, sexuelle Funktionsstörungen)
  7. Psychische und soziale Faktoren bei somatischen Krankheiten (z.B. bei Krebserkrankungen)
  8. Persönlichkeitsstörungen und Verhaltensstörungen (z.B. Borderline, Narzissmus, Impulskontrollstörungen, Störungen der Geschlechtsidentität oder Sexualpräferenz)
  9. Abhängigkeiten und Missbrauch (Alkohol-, Medikamenten- und Drogenmissbrauch/-abhängigkeit)
  10. Schizophrenie und wahnhafte Störungen